Original Werbeanzeige der Firma „Mirus“ aus dem Jahr 1928

 

 Wo kommen unsere Öfen her? Wann wurden sie gebaut? Wer hat sie gebaut?
Was wissen wir über sie?

Von einigen Öfen wissen wir sehr viel. Entweder weil diese Öfen häufig gebaut wurden und daher noch viel Information über sie verfügbar ist oder weil wir alte Herstellerkataloge gefunden haben, die unsere Fragen beantworten. Von manchen Öfen wissen wir jedoch nicht viel. Das sind dann die raren Fundstücke, die uns Rätsel aufgeben.

 

 Die Öfen der Firma „Mirus SA, Paris“

Die Öfen von „Mirus“ kommen aus Paris, denn dort hatte die damalige Aktiengesellschaft ihren Sitz. Das erste Dokument, dass wir über diese Firma und diese Öfen gefunden haben ist von 1919. In dieser kleinen Broschüre sind die ersten Mirus Öfen in ihren verschiedenen Ausführungen abgebildet und wir erfahren darin auch den Grund warum diese kleinen Öfen ausschließlich mit Holz zu beheizen sind: In der Zeit um 1920 war Kohle in Frankreich teuer und schwer zu bekommen.

Die allerersten von Mirus hergestellten Öfen sind eindeutig von der französischen Jugendstil Zeit geprägt. Die etwas später gebauten Öfen zeigen dann schon die schlichteren und gradlinigeren Art Déco Merkmale.

 

Die Technik dieser Öfen

Schon vor 100 Jahren wussten die Konstrukteure dieser Öfen was sie tun. Sie bauten Öfen, die schnell Wärme abgaben und die Wärme zudem noch so lange wie möglich in ihren gusseisernen Hüllen speicherten. Auch war ihnen wichtig, dass die Öfen möglichst sparsam im Brennstoffverbrauch waren und das Brenngut sauber verbrannt wurde. Die Öfen von Mirus, die wir bisher kennengelernt haben, waren alle nach dem gleichen Prinzip aufgebaut. Schamottplatten am Boden der Brennkammer auf denen das Brenngut liegt, die Brennkammer selbst, ein aus Stahlblech gefertigter Körper und dann die äußere Hülle bestehend aus  gusseisernen Elementen, die mit sehr hochwertiger keramischer Emaille hitzebeständig veredelt wurden. Häufig versteckt sich unter dem oberen Deckel eines solchen Ofens noch eine kleine Kochplatte, auf der man Wasser erhitzen oder auch eine Speise erwärmen kann.

Fast alle Öfen haben kleine Sichtfenster, damit man das Feuer auch sehen und genießen kann. Diese Fenster sind mit einem transparenten, hauchdünnen, unbrennbaren Mineral, den sogenannten „MICA“ Scheiben verglast. Häufig finden wir in den alten Öfen noch die Original MICA Scheiben und sind immer verwundert, dass sie zwar verschmutzt sind, aber so lange unbeschadet ihren Dienst getan haben. Alle Öfen bekommen von uns neue MICA Scheiben eingesetzt.

Jeder Ofen den wir finden hat unterschiedliche Ansprüche an die Restaurierung. Alle müssen intensiv gereinigt werden und da wir die Öfen dabei in ihre Einzelteile zerlegen, können wir so feststellen, was ausgetauscht oder repariert werden muss. Bei einigen ist die Brennkammer völlig verrottet oder beschädigt, so dass wir eine neue Brennkammer herstellen lassen und in den Ofen einsetzen. Manchmal jedoch finden wir eine derartig intakte Brennkammer vor, dass wir uns fragen, ob der Ofen überhaupt jemals in Benutzung war. Jeder Ofen wird von uns gleich behandelt: alles was beschädigt oder kaputt ist, wird repariert oder ausgetauscht. Wie z.B. Brennkammern, Roste, beschädigte Gussteile, Schamottplatten, MICA Scheiben, Dichtungen usw.. Unsere Öfen verlassen unsere Werkstatt in einsatzbereitem Zustand und sollen ihrem neuen Besitzer viele Jahre lang Freude schenken.